MIKROKLIMAZONEN ALS FREIRAUM FÜR MENSCHEN UND ALS VERKEHRSHEMMER.

Margareten wird geprägt von der überdimensionalen Präsenz von Autos. Sowohl im fließenden als auch im ruhenden Verkehr. Der Raum für Menschen ist begrenzt. Während zwei Drittel der Verkehrsfläche den Autos gewidmet sind, müssen sich die Menschen mit einem Drittel begnügen.

Deshalb gilt es, Freiräume für Menschen zu schaffen. Die Rückeroberung von Raum für Menschen muss ein zentrales Anliegen sein. Wir bezeichnen diese neuen Freiräume als Mikroklimazonen. Dieser Ausdruck ist zwar wissenschaftlich nicht ganz korrekt, soll aber die Intention hinter diesem Ansatz zeigen. Die Schaffung von Mikroklimazonen bietet eine Vielzahl von Vorteilen für die Gemeinschaft. Durch die Anlage von Grünflächen, Baumalleen und Blumenbeeten kann nicht nur das Aussehen des Straßenabschnitts verbessert werden, sondern auch die Luftqualität erheblich steigen. Pflanzen absorbieren Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff, was zu einer spürbaren Verbesserung der Luft in der Umgebung führt. Dies ist besonders wichtig in einem dicht besiedelten Gebiet wie Margareten, wo die Luftqualität oft beeinträchtigt ist. Darüber hinaus wird die Schaffung einer Mikroklimazone dazu beitragen, die Temperatur in diesem Bereich zu senken. Bäume spenden Schatten und kühlen die Umgebungstemperatur ab, was den Bewohner:innen im Sommer eine angenehme Erleichterung bieten wird. Dies fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern trägt auch dazu bei, den Energieverbrauch für Klimatisierungssysteme zu reduzieren. Ein weiterer entscheidender Aspekt der Umwandlung dieses Straßenabschnitts zu einer Mikroklimazone ist die Förderung der Gemeinschaft und des sozialen Zusammenhalts. Durch die Schaffung von öffentlichen Plätzen, Sitzgelegenheiten und Spielbereichen werden die Bewohner:innen dazu ermutigt, sich im Freien zu versammeln, sich auszutauschen und soziale Bindungen zu knüpfen. Dies trägt zur Stärkung des Zusammenhalts in der Nachbarschaft bei und fördert das Gefühl der Zugehörigkeit. Insgesamt bietet die Schaffung von Mikroklimazonen, einen positiven Wandel in der Umgebung zu bewirken. Es ist ein Schritt hin zu einer nachhaltigeren und lebenswerteren Stadt, die die Bedürfnisse ihrer Bewohner:innen in den Mittelpunkt stellt. Mikroklimazonen sind einfach zu schaffen.

Der Fokus liegt auf den Gassen wo kein Bedarf an einer Zufahrt zu eventuellen Parkgaragen besteht. Parkplätze gibt es in diesen Freiräumen nicht. Aber die Zufahrt für Anrainer*innen, Behindertentransporte, Müllabfuhr, Zustelldienste, Blaulicht, u.Ä. bleibt erhalten.

Das Central Europe Projekt „UrbSpace“ gliedert die Vielzahl an Funktionen und Vorteilen von städtischen Freiräumen in drei Hauptkategorien auf: a) umweltrelevante und ökologische Funktionen, b) soziale und gesellschaftliche Funktionen und c) strukturelle und symbolische Funktionen (UrbSpace 2010). Unter umweltrelevanten und ökologischen Funktionen werden klimatische Verbesserungen, Lärmfilterung, Einfluss auf den Wasserkreislauf und Oberflächenwassermanagement sowie die Bereitstellung von Lebensraum für Flora und Fauna verstanden. Als soziale und gesellschaftliche Funktionen werden die Bereitstellung von Raum für Freizeitnutzung und Erholung, die Förderung sozialer Kontakte und Kommunikation, die Schaffung von Zugang zu Naturerlebnissen und den Einfluss auf die physische und psychologische Gesundheit der Menschen zusammengefasst. Diese sozialen Aspekte stellen die wichtigsten Kriterien für das Wohlbefinden dar (z.B. Maderthaner 1995). Unter die strukturellen und symbolischen Funktionen fallen Ausdruck, Einteilung und Verbindung einzelner Gebiete des Stadtgefüges, Verbesserung der Lesbarkeit der Stadt oder der Umgebung, Schaffung einer örtlichen Identität und die Funktion des städtischen Freiraums als Träger von Identität, Bedeutungen und Werte. Auch hierin sind wichtige soziale Aspekte wie z.B. der Integration verankert.

Wir wollen diese Freiräume schaffen.



KONTAKT: gemeinsam@transformingmargareten.at

Wir für Margareten